Ein Pressesprecher erstellt eine Strategie, einen Zeitplan, überlegt sich eine Dramaturgie und ein Zielpublikum. Dass diese Pläne allerdings so gut aufgehen, wie bei der Ausstellung “JUBEL & ELEND. Leben mit dem Großen Krieg 1914-1918″ ist dennoch keine Selbstverständlichkeit. Erstmals haben wir für diese Ausstellung bereits ein Jahr vor Eröffnung zusammen mit dem Heeresgeschichtlichen Museum Wien und Schloss Artstetten in der Eisernen Zeit in Wien eine Pressekonferenz in Wien gegeben. Das war wichtig, denn damit übernahmen wir von Anfang an die Themenleaderschaft.

Kurt Farasin, Christian Rapp (Schallaburg), Anita von Hohenberg (Schloss Artstetten) und Christian Rapp (Heeresgeschichtliches Museum Wien) bei der Pressekonferenz in der “Eisernen Zeit” in Wien (c) Helmut Lackinger
Bereits ab Jänner vor der Ausstellung begannen intensive Gespräche mit wichtigen JournalistInnen. Auch in der deutssprachigen internationalen Presse waren wir bereits in allen Übersichten zu Ausstellungen im Gedenkjahr 1914-2014 vertreten. Das Projekt beginnt sich herumzusprechen… Im Februar und März zwei weitere Pressekonferenzen: Eine mit den Partnern Stadt Melk und Sommerspiele Melk in Melk und eine zweite mit Landeshauptmann Erwin Pröll in St. Pölten. Der regelmäßige Kontakt mit einem ausgewählten Kreis an JournalistInnen wird in der heißen Phase des Ausstellungsaufbaus intensiviert. Wichtige Termine wie Pressereisen müssen da schon längst unter Dach und Fach sein, denn jetzt dreht sich alles nur noch um die Eröffnung. Mit 116 Akkreditierungenzur Eröffnung, darunter ein slowenisches Fernsehteam, haben wir mit dieser Ausstellung einen neuen Rekord geknackt.

Reinhard Linke (ORF NÖ) interviewt am Eröffnungs-Wochenende Maxi Blaha, die Auszüge aus ihrem Stück “FEUERSEELE” über Bertha von Suttner präsentiert. (c) Schallaburg Müller
Und dann beginnt das Werkl zu laufen. Die meisten Berichte folgen auf die Eröffnung. Die Presse, Der Standard, Die Neue Züricher Zeitung, Die Wiener Zeitung, die Frankfurter Allgemeine Zeitung und der Falter loben unsere Ausstellung. Wir sind zufrieden. Jetzt gilt es alle JournalistInnen bestens zu betreuen, die die Ausstellung besuchen, angefangen von einer Pressemappe bis hin zu einer persönlichen Führung oder einem Hintergrundgespräch mit einem Mitglied des wissenschaftlichen Teams. Exakt 580 JournalistInnen aus Belgien, Bosnien Herzegowina, Bulgarien,
Deutschland, Frankreich, Griechenland, Kroatien, Mazedonien, der Mongolei,
Norwegen, Polen, Österreich, Russland, der Ukraine, Ungarn, Schottland, der
Schweiz, Serbien, Slowenien oder Spanien haben die Ausstellung besucht, über 3.000 Print-, Online-, Fernseh- und Radiobeiträge sind erschienen.
Apros Dreharbeiten: Wenn sich ein Fernsehteam ansagt, steht ein abwechslungsreicher Tag bevor: Bildrechte abklären, Drehplan mit gestalten, InterviewpartnerInnen lotsen, Besucherströme lenken und auch manchmal Kellner spielen, damit das Drehteam trotz engem Zeitplan auch noch was zum Essen bekommt… 21 Drehs in der Ausstellung, das ist auch ein neuer Rekord. Besonders toll: ZDF PHOENIX interviewte den Konfliktforscher Friedrich Glasl in der Ausstellung zu einer Themenpalette beginnend beim Ersten Weltkrieg bis hin zur Ukraine-Krise. Das Ergebnis: 30 Minuten Sendezeit, zu sehen auf youtube.

Armin Assinger (c) Millionenshow
Und schließlich: Unverhofft kommt oft, diesmal in positivstem Sinne: Armin Assinger macht die Schallaburg-Ausstellung zur 2.000-Euro-Frage bei der Millionenshow, Prime Time, und der Kandidat beantwortet nicht nur die Frage richtig, sondern lobt auch noch die Ausstellung. Wenn der erste Ansturm nachlässt, gilt es, die laufenden Veranstaltungen gut zu bewerben und auf einzelne JournalistInnen mit individuellen Themen zuzugehen. Und ein wahrer Erfolg ist es, wenn es gelingt, auch kritische Medien zu überzeugen, denn der Augustin hört ja bekanntlich auf… NIEMANDEN!
Und jetzt? Einen kleinen Augenblick haben wir Zeit, zum Durchatmen, dann starten auch schon die Pressevorbereitungen für die Ausstellung 2015: “WIKINGER!”
Text: Florian Müller, Pressesprecher Schallaburg